Reisevorbereitung für Marokko mit dem Wohnmobil – Was du wirklich wissen musst
Marokko – der Duft von Gewürzen, goldene Dünen und quirlige Märkte. Klingt traumhaft, oder? Wenn du wie wir mit dem Wohnmobil nach Marokko starten willst, brauchst du vor allem eins: eine gute Vorbereitung. Keine Sorge, es ist nicht kompliziert – aber ein paar Dinge solltest du im Vorfeld wissen. Wir haben’s getestet – mit drei Kindern und dem Camper im Gepäck!
Hier findest du unsere besten Tipps und alles, was du für deine Reisevorbereitung wissen solltest.
Inhaltsverzeichnis
1. Die Route planen – aber flexibel bleiben
Marokko bietet unzählige spannende Ecken. Beliebte Reiseziele in Marokko sind z. B. Chefchaouen, Fès, die Sahara bei Merzouga, das Atlasgebirge oder die Atlantikküste. Wir haben unsere Route grob geplant, aber vor Ort immer wieder angepasst – je nach Wetter, Laune und Empfehlungen anderer Reisender. Wir hatten für die grobe Planung ca. 50 Reisziele auf unserer Liste, wohlgemerkt mit dem Gedanken, in 3 Wochen ist das eh nicht alles zu schaffen. Mir hilft es aber ungemein, mich mit einigen Orten, welche mich interessieren, im Vorhinein etwas beschäftigt zu haben um beim Umplanen für unvorhersehbare Ereignisse nicht ganz so Planlos zu sein.
Tipp: Plane aber dennoch nicht zu viel auf einmal. Die Straßenverhältnisse sind oft abenteuerlich, wie du im Laufe der Artikelserie noch sehen bzw. lesen wirst und du willst ja entspannt reisen. Unsere Marokkoreise betrug 3 Wochen und das finde ich im Nachhinein, schon recht kurz, wenn man tiefer ins Land eintauchen möchte, es ist dennoch relativ entspannt gewesen. In diesen 3 Wochen haben wir mit unserem Pössl Kastenwagen exakt 2.161 Km auf marokkanischen Straßen zurückgelegt.
Unsere Reiseroute im Groben:
- Ankunft im Hafen Tanger Med
- Chefchaouen – die blaue Stadt
- Al Whada Stausee
- Fés
- Ifrane
- Monkey Forest
- Midelt
- Merzouga / Erg Chebbi
- Tinghir
- Todra Schlucht
- Ouarzazate
- Marrakesch
- Casablanca
- Rabat
- Briech
- Ksar es Seghir
- Abfahrt Hafen Tanger Med
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Mehr Informationen2. Dokumente & Einreise
Für die Einreise nach Marokko brauchst du:
Einen Reisepass für alle Reisenden (mind. 6 Monate gültig) auch für das Baby haben wir ihn benötigt
Den Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil 1)
Eine grüne Versicherungskarte – achte darauf, dass „MA“ (für Marokko) nicht durchgestrichen ist. Sonst brauchst du vor Ort eine Zusatzversicherung. Unser Wohnmobil ist bei der Kravag versichtert, hier ist nicht automatisch Marokko dabei gewesen. Wir haben aber für unseren Reisezeitraum eine extra grüne Karte mit Gültigkeit für Marokko beantragt und kostenfrei erhalten. Darum hatte sich unser Versicherungsmakler gekümmert.
Fiche – Wenn du in Marokko unterwegs bist, wirst du bei Polizeikontrollen in der Regel nicht angehalten – zumindest nicht auf normalen Straßen. Etwas anders sieht’s auf Offroad-Pisten nahe der algerischen Grenze oder in der Westsahara aus. Dort kann es schon mal vorkommen, dass du kontrolliert wirst.
Meistens geht’s dabei nur um deinen Reisepass. Der Polizist oder Soldat muss deine Daten in ein Buch eintragen – je nachdem, wie viel Verkehr gerade ist, kann das ein bisschen dauern.
Schneller läuft’s, wenn du einfach einen vorbereiteten Zettel (eine sogenannte „Fiche“) abgibst, auf dem du deine Daten schon eingetragen hast.
So einen Vordruck kannst du dir hier als PDF herunterladen. Im Gegensatz zu vielen anderen Vorlagen im Netz haben wir unseren extra so gestaltet, dass er perfekt auf DIN A4 passt. Vordruck Fiche Formular
Wir persönlich haben unsere Fiche-Formulare wieder mit nach Hause gebracht, da wir doch nicht in diese Regionen gefahren sind aber es ist gut diese für den Fall der Fälle dabei zu haben.
Die Passkontrolle fand bei uns schon auf der Fähre durch einen marokkanischen Grenzbeamten statt. Am Grenzeübertritt im Hafen kann es dennoch unter Umständen etwas dauern, je nach Aufkommen oder Schichtwechsel, wird mal langsamer und mal schneller gearbeitet. Bei der Einreise durchläuft man diverse Kontrollen, von Fahrzeug-Röntgenscanner, Spürhunden und neugierigen Grenzbeamten, welche ins Fahrzeug schauen möchten – Geduld und ein Lächeln helfen dann oft mehr als hektisches Warten. 😉
Freunde von uns haben z.B. ewig gewartet, wir waren dafür innerhalb einer Stunde durch alle Kontrollen durch und konnten unsere Fahrt zügig fortsetzen.

3. Fähre buchen
Wir sind über Spanien nach Marokko gefahren und haben die Fähre von Algeciras nach Tanger Med genommen. Diese Verbindung ist günstig, schnell und gut organisiert. Viele buchen die Tickets direkt vor Ort in Tarifa oder Algeciras – das geht oft günstiger als online.
Als guter Partner für die Fährtickets wird immer wieder Carlos in Algeciras angepriesen. Wir und Freunde von uns. haben ebenfalls Carlos Dienste in Anspruch genommen und wurden bestens bedient. Hier kannst du ins Ticketoffice gehen und die Fährtickets vor Ort kaufen. Du kannst aber auch per Email oder Whatsapp buchen. Wir haben es entspannt 5 Tage vor der geplanten Abreise per Whatsapp gemacht.
Geschrieben haben wir mit dem Ticketoffice in Englisch und unser Anliegen mit unserer Wunschreisezeit und den den Daten aller Reisenden geschickt. Wir haben dann verschiedene Fährzeiten vom Office zur Auswahl bekommen und konnten so den perfekten Tag und Uhrzeit für uns wählen. Den Rückreisetag konnten wir sogar flexibel halten, denn man weiß ja nie, ob man länger oder doch kürzer im Land bleiben möchte.
Nach dem das geklärt war, haben wir einen Zahlunsglink erhalten und die Summe mit Kreditkarte bezahlt. Als die Zahlung eingegangen war, haben wir 5 Minuten später unsere Tickets als PDF in Whatsapp gehabt. Auch als wir Rückfragen hatten, hat alles perfekt funktioniert. Bezahlt haben wir für 2 Erwachsene, 2 Kleinkinder und 1 Baby, 345€ für die Hin- und Rückfahrt.
Die Website von Carlos bzw. Viajes Normandie, verlinke ich dir hier: Viajes Normandie
Falls du dennoch lieber persönlich mit jemanden sprechen möchtest, findest du hier die Adresse auf Google Maps: Carlos Fährtickets Marokko
Weitere Services von Viajes Normandie: Falls du eine Drohne in deinem Wohnmobil oder Auto mitführst, darfst du diese nicht mit nach Marokko einführen. Im Ticketoffice gibt es Schließfächer, wo du diese lassen kannst. Auch Fahrräder und sonstige Dinge, welche du nicht mitnehmen möchtest, findet sich bei Carlos ein Platz zum Sicherstellen.

4. Technik & Ausstattung
Was wir unbedingt empfehlen:
- Wasserfilter (wir nutzen den Alb Filter)
- Wasserdiebe & Gardenaadapter
- Solaranlage bzw. mobiles Faltpanel und genügend Batteriekapazität für autarkes Stehen an schönen Plätzen
- Ersatzreifen oder Reifenflickzeug und Werkzeug (die Pisten können ruppig sein)
- Z.B. ein paar kleine Ersatzteile wie Birnen, Sicherungen, Panzertape, Kabelbinder, Wasserschlauch zur Reparatur im Womo, Schlauchschellen und eine Ersatzwasserpumpe für dein Wohnmobil. Hier geht es darum, das du auf kleinere Eventualitäten vorbereitet bist.
- Werkzeug passend für dein Wohnmobil
- Offline-Karten (wir sind perfekt mit ZENEC und OSMAND gefahren) und Apps wie Park4Night
- Mückenschutz im Camper (wir nutzen den Flextail Tiny Repeller)
- Klopapier griffbereit (ist kein Standart auf marokkanischen Toiletten)
- Kleine Spielzeuge, Malsachen und Bücher für eure Kinder, falls ihr mit Kindern nach Marokko reist
- Gute Laune und Entdeckerlust
- ✅ Alb Connect Active und Nano Doppelstufen Trinkwasserfilter. Kokos Blockaktivkohle in Verbindung mit gebündelten Hochleistungsmembranen. Made in Germany
- ✅ Filtration von Chlor, organischen Schadstoffen und Schwermetallen. Verbesserung von Geruch, Geschmack und Farbe. Reduktion von medikamentösen Rückständen, Hormonen uvm.
- ✅ Wirksamer Schutz vor Keimen und Krankheitserregern ( ~99,99% ) E. coli Bakterien, Vibrio Cholerae, Shigellen, Salmonellen uvm.
- ✅ Mobiler Einsatz: Mit praktischem Gardena Schlauchanschluss, Hahnverbinder und Schlauch. DVWG zertifiziert und lebensmittelecht. Trinkwasser-Filter für Boot, Yacht, Schiff, Camping, Wohnwagen und Wohnmobil
- ✅ Schnelle und variable Befüllung von Tank, Kanister und Wasserbehälter aus externen Wasserstellen. 100% Natürliche Filtermaterialien, Made in Germany
- 【Tragbar und leicht zu tragen】 Das Mückenschutzmittel wiegt nur 148 g. Das einzigartige Design des Magneten an der Unterseite kann an Eisenprodukten befestigt werden. Es ist außerdem mit einer Aufhängeschnalle ausgestattet, sodass es jederzeit und überall leicht getragen werden kann.
- 【Tragbar und leicht zu tragen】 Das Mückenschutzmittel wiegt nur 148 g. Das einzigartige Design des Magneten an der Unterseite kann an Eisenprodukten befestigt werden. Es ist außerdem mit einer Aufhängeschnalle ausgestattet, sodass es jederzeit und überall leicht getragen werden kann.
- 【4800 mAh wiederaufladbarer Akku】 Die Akkukapazität beträgt 4800 mAh. Mückenschutzmodus: 110 °C, Akkulaufzeit ca. 10 Stunden; 165 °C: Akkulaufzeit ca. 7 Stunden; Campinglichtmodus: nachhaltige Nutzung 10–60 Stunden.
- 【Stoß- und wasserdicht】 IPX5 bietet eine hervorragende Wasserdichtigkeit, gute Luftdichtigkeit, keine Angst vor Wind und Regen und die robuste Hülle hält Stößen stand, selbst wenn sie aus einer Höhe von 1,2 m fällt.
- 【Stoß- und wasserdicht】 IPX5 bietet eine hervorragende Wasserdichtigkeit, gute Luftdichtigkeit, keine Angst vor Wind und Regen und die robuste Hülle hält Stößen stand, selbst wenn sie aus einer Höhe von 1,2 m fällt.
5. Reisezeit & Klima
Die beste Reisezeit für Marokko mit dem Wohnmobil? Frühling (März–Mai) oder Herbst (September–November). Im Sommer wird’s im Landesinneren schnell 40 °C+, im Winter kann’s im Atlas schneien. Die Küste ist das ganze Jahr über recht mild – ideal, wenn du Marokko Urlaubsziele mit Kindern suchst. Wir sind die ersten 3 Aprilwochen gefahren und hatten von knapp unter 10°C in der Nacht bis 32°C in der Erg Chebbi alles an Temperaturen dabei. Grundsätzlich hatten wir tagsüber aber meistens zwischen 20°C und 25°C.

6. Sicherheit & Verhalten
Marokko ist grundsätzlich ein sicheres Reiseland, auch mit Kindern. Trotzdem gilt: Respektiere die Kultur, kleide dich zurückhaltend und höre auf dein Bauchgefühl. Wildcampen ist nicht erlaubt aber in den meisten Regionen gedultet, aber wir haben dennoch auf Campingplätzen oder Stellplätzen gestanden.
Die Menschen, vor allem die Erwachsenen sind nach unserer Erfahrung sehr zuvorkommend und hilfsbereit. Was hin und wieder nervig war, sind bettelnde Kinder, welche auch mal aggressiv werden können, wenn man ihnen kein Geld gibt – leider hatten wir da so einen Vorfall, wo ein Kind uns gegen den Camper getreten hat – zum Glück ohne bleibende Schäden. Als ich aus dem Fahrzeug gestiegen bin und diese sehr laut zurechtgewiesen habe, sind sie weggerannt. Es gibt aber auch Regionen, wo die Kinder mit Steinschleudern auf Autos und Wohnmobile schießen. Ein belgisches Ehepaar hatte uns die Schäden an ihrem Wohnmobil gezeigt. Wir sind davon aber verschont geblieben.
7. Campingplatz, Stellplatz oder Freistehen?
Wir haben bis auf 5 Nächte, welche wir freigestanden haben, die ganze Zeit auf Camping oder Stellplätzen verbracht. Campingplätze kosten in Marokko oft nur ein Bruchteil, was diese in Europa kosten können. Selbst auf für marokkanische Verhältnisse luxuriösen Campingplätzen mit sauberen Pools usw. haben wir für alles maximal 200 Dirham (um die 19€) für alles bezahlt. Der billigste Platz in Midelt, lag bei 35 Dirham.

8. Mobilfunk in Marokko – So bleibst du online
Auch in Marokko willst du bestimmt nicht komplett offline sein – sei es für Navigation, Campingplatzsuche oder den schnellen Videocall mit der Oma. Die gute Nachricht: Mobiles Internet in Marokko ist günstig und ziemlich gut ausgebaut, selbst in abgelegeneren Gegenden.
Die besten Anbieter:
Die drei großen Mobilfunkanbieter in Marokko sind:
Maroc Telecom – bestes Netz, vor allem in ländlichen Regionen
Orange Maroc – gutes Netz, günstige Datentarife
Inwi – preiswert, aber nicht überall gleich zuverlässig
Wir haben uns für Maroc Telecom entschieden und hatten damit fast überall Empfang – selbst am Rand der Wüste!
So funktioniert’s:
Eine SIM-Karte bekommst du direkt hinter am Grenzübergang am Parkplatz oder in jedem größeren Ort im Laden.
Du brauchst nur deinen Reisepass.
Kosten: Eine SIM kostet meist um die 1 €–2 €, Datenpakete starten ab ca. 5 € für 10–20 GB.
Du kannst Guthaben und Datenvolumen bequem an jeder Ecke aufladen, oft sogar direkt im Supermarkt oder kleinen Läden („Recharge“ oder „Jawal“).
UND so haben wir es gemacht:
9. Bezahlen in Marokko – Bargeld oder Karte?
In Marokko läuft vieles mit Bargeld – vor allem auf Märkten, an kleinen Ständen, in Restaurants oder bei Campingplätzen. Kartenzahlung ist oftmals möglich, aber ich würde mich nicht darauf verlassen. In der Regel klappt das Bezahlen mit Kreditkarte am meisten in den größeren Städten oder auf dem Land in Supermärkten oder Tankstellen. Darum gilt: Ohne Dirham geht fast nichts.
Wie viel Bargeld solltest du dabei haben?
Wir hatten meist umgerechnet 200–300€ in Dirham (MAD) in bar dabei – genug für ein paar Tage, aber nicht zu viel auf einmal. In ländlichen Gegenden ist der nächste Geldautomat manchmal weit weg oder gerade außer Betrieb, daher lieber rechtzeitig nachladen.
Geld abheben – wo und wie?
Geldautomaten findest du in allen Städten, oft auch in größeren Orten. Nicht jeder Automat funktioniert mit jeder Karte – Mastercard und Visa sind am weitesten verbreitet.
Tipp: Die Al Barid Bank ist tatsächlich eine der günstigsten Optionen zum Geldabheben, da sie in der Regel keine zusätzlichen ATM-Gebühren verlangt. Auch Automaten der Banque Populaire oder BMCE funktionieren meist gut, verlangen aber teils 1–3 % Gebühren.
Kreditkarte oder EC-Karte?
Kreditkarte (Visa/Mastercard): Ideal zum Abheben und Bezahlen an größeren Orten.
EC-Karte (Girocard): Funktioniert nur sehr eingeschränkt – lieber nicht darauf verlassen.
Kontaktloses Bezahlen: Nur in den größeren Städten etwas verbreitet. Am besten PIN bereit halten.
Währungsumrechnung beachten!
Einige Automaten bieten beim Abheben eine „sofortige Währungsumrechnung“ an (z. B. in Euro) – immer ablehnen! Der Wechselkurs ist meist deutlich schlechter. Besser in Dirham abrechnen lassen, das spart bares Geld.

10. Tanken in Marokko – Einfach, günstig und fast überall möglich
Das Tanken in Marokko gestaltet sich überraschend unkompliziert. Entlang der Hauptstraßen und in größeren Orten finden sich zahlreiche Tankstellen, oft gut ausgebaut und mit Personal, das den Tankservice übernimmt – man bleibt also ganz entspannt im Fahrzeug sitzen. Diesel (Gazole) ist mit rund 1,00–1,20 € pro Liter (Stand 2025) deutlich günstiger als in Europa, was das Reisen im Camper besonders attraktiv macht.
Zu den bekannten Tankstellenmarken gehören Afriquia, Winxo, Shell, TotalEnergies und Petromin – vor allem Afriquia und Winxo sind weit verbreitet und meist gut ausgestattet, teils sogar mit Shops, Waschanlagen oder kleinen Cafés. Bezahlen kann man fast immer bar, an größeren Tankstellen aber auch mit Kreditkarte ohne Gebühren, was wir die meiste Zeit genutzt haben. Unser Tipp: In ländlichen Regionen wie z.B. im Atlasgebirge frühzeitig tanken, da es dort auch mal längere Strecken ohne Versorgungsmöglichkeit geben kann.